Im Juli, haben wir gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos Mori die Konsumgewohnheiten und -pläne von 1088 Erwachsenen in Deutschland untersucht.
Über alle demographischen Gruppen hinweg gaben über ein Drittel (38%) der Befragten an, beim Bezahlen aktiv Karten oder kontaktlose Zahlungsmethoden zu nutzen. Etwas mehr als ein Drittel (34%) erklärte, Bargeld und Karten oder kontaktlose Zahlungsmittel gleichermaßen zu nutzen. Lediglich etwas mehr als ein Viertel (27%) antwortete, Bargeld zu verwenden.
Im zweiten Teil der Befragung vertiefen wir die Erkenntnisse – aufgeschlüsselt nach Alter, Einkommen und Region. Den vollständigen Überblick über unsere Studie finden Sie in unserer Zusammenfassung.
Spielt das Alter eine Rolle?
Karten- und Kontaktloszahlung ist bei den unter 45-Jährigen deutlich beliebter: So liegt die Zahl der 16- bis 24-Jährigen mit 41% bereits über dem Bundesdurchschnitt (38%), steigt bei den 35- bis 44-Jährigen weiter an (44%) und erreicht mit mehr als der Hälfte (52%) der 25- bis 34-Jährigen einen Höchststand.
Die älteren Befragten (55-75) zahlen zwar am liebsten mit Bargeld (34%). Doch der Abstand zu den digitalen Zahlungsmethoden Karte oder kontaktlos ist erstaunlich gering (29%). 37% dieser Altersgruppe gaben zudem an, Bargeld und digitale Zahlungsmethoden gleichermaßen zu verwenden.
"Wir erleben einen drastischen Sinneswandel bei deutschen Verbrauchern aller Altersgruppen," so Simon Tune, Commercial Director bei Elavon Europe. "Gewöhnlich bekannt für seine unerschütterliche Loyalität gegenüber Bargeld, zeigen unsere Untersuchungen, dass die Bevölkerung digitale Zahlungen mittlerweile stark bevorzugt - entweder als eigenständige Option oder als gleichwertige Alternative zur Barzahlung."
Hängt die bevorzugte Bezahlmethode vom Einkommen ab?
Aus den Angaben derer, die ihr Einkommen offengelegt haben, geht hervor, dass mit steigendem Einkommen auch die Bereitschaft, mit Karte oder kontaktlos zu bezahlen, zunimmt. So liegt sie bei Personen mit einem Einkommen unter 18.000 EUR bei nur etwas mehr als einem Fünftel (21%) und steigt stetig – von 41% bei einem Verdienst von €18.001-36.000 über 42% bei €36.001-60.000 – auf mehr als die Hälfte (52%) bei Einkommen über €60.001.
Der Wunsch, mit Karte und kontaktlos zu bezahlen, wurde nur in der untersten Einkommensklasse vom Wunsch nach Bargeld übertroffen. Etwas mehr als jeder Fünfte (21%) derjenigen, die weniger als €18.000 verdienen, befürwortet Karten und kontaktlose Zahlungsmethoden, wobei die Wahrscheinlichkeit, mit Bargeld zu bezahlen, mehr als doppelt so hoch ist (44%).
"In den weiteren europäischen Märkten, in denen wir diese Umfrage durchgeführt haben – Polen, Irland und Großbritannien – gehörten diejenigen, die am liebsten mit Bargeld bezahlen, in der Regel zu den Geringverdienern," so Tune. "Was auch immer die Gründe hierfür sind: Es zeigt, dass auch nach der Corona-Pandemie in bestimmten Märkten und Branchen immer noch ein Bedarf an Bargeld bestehen wird."
Spielt der Wohnort eine Rolle?
In neun Bundesländern bevorzugen die Einwohner Bargeld sowie Karten- und Kontaktloszahlung gleichermaßen (Saarland: 46%, Bremen: 45%, Mecklenburg-Vorpommern: 44%, Berlin und Thüringen: 39%, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: 38%, Baden-Württemberg: 37%, Bayern: 36%.
In den übrigen sieben Ländern liegen digitale Bezahlmethoden vorne: Hamburg: 57%, Schleswig-Holstein: 48%, Hessen und Sachsen: 41%, Rheinland-Pfalz: 40% Nordrhein-Westfalen: 39% Brandenburg: 38%.
Ein klarer Trend kann hier schwer abgelesen werden: Interessant ist jedoch, dass Bargeld in keinem einzigen Bundesland vorne liegt.
Fazit
Wir beobachten einen tiefgreifenden Wandel in der Einstellung der deutschen Verbraucher, wenn es um Zahlungspräferenzen geht. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Nutzung digitaler Zahlungen insgesamt zunimmt und inzwischen die Präferenz für Bargeld übertrifft (38% entscheiden sich für Karten oder kontaktlose Zahlungen, 34% nutzen Bargeld und digitale Zahlungen gleichermaßen, jedoch nur 27% ausschließlich Bargeld).
Die unter 45-Jährigen sind besonders aufgeschlossen gegenüber den digitalen Zahlungsmethoden: So bevorzugen 46% Karten- oder kontaktlose Zahlung. Addiert man die gleichermaßene Nutzung von Bargeld und digitalem Bezahlen, so kommt man sogar auf einen beeindruckenden Wert von 77%. Die Beliebtheit digitaler Zahlungen scheint auch mit steigendem Einkommen zu wachsen. Zudem nannte kein einziges Bundesland Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel.
Wie können Sie von diesen Erkenntnissen profitieren?
"Wenn Sie die Wünsche Ihrer Zielgruppe kennen, sind Sie optimal darauf vorbereitet, genau die Zahlungsmethoden anzubieten, die Ihre Kunden nutzen möchten. So kaufen Ihre Kunden häufiger ein, anstatt sich nur umzusehen. Im Onlinehandel führt es zudem zu deutlich weniger Kaufabbrüchen. Darüber hinaus kann in beiden Fällen der Wert jedes einzelnen Warenkorbs oder jeder Bestellung steigen“, so Simon Tune.
Bietet Ihr Unternehmen nicht die ganze Bandbreite an Karten- oder kontaktloser Zahlung an? Dann sprechen Sie mit uns.
Haben Sie Interesse an den Ergebnissen weiterer Länder?
Diese Überfrage wurde ebenfalls in Großbritannien, Irland und Polen durchgeführt.
Die Untersuchung wurde auf i:omnibus, dem Online-Omnibus von Ipsos MORI, durchgeführt:
· Es wurden Online-Interviews mit Erwachsenen in Deutschland im Alter von 16-75 Jahren durchgeführt.
· Es wurden 1088 Erwachsene befragt, die die Umfrage zwischen dem 26. Mai und dem 27. Mai 2020 abgeschlossen haben.
· Die Daten wurden anhand des bekannten Bevölkerungsprofils nach Alter, Geschlecht, Region, Erwerbsstatus und sozialer Stellung gewichtet, um national repräsentativ zu sein und die erwachsene Bevölkerung Deutschlands widerzuspiegeln.