Elavon und das Marktforschungsinstitut Ipsos Mori haben untersucht, wie sich Coronavirus und Lockdown auf Konsumgewohnheiten und -pläne der Deutschen ausgewirkt haben: von Ausgaben, Urlaubsplänen bis hin zu Zahlungspräferenzen.
Das Coronavirus hat beinahe jeden Bereich unseres Alltags beeinflusst. Selbstverständlich auch, was wir kaufen – und wie wir es kaufen. Aus diesem Grund hat das Marktforschungsinstitut Ipsos Mori im Auftrag von Elavon im Mai 1.088 Menschen in Deutschland im Alter von 16-75 zu Ihrem Konsumverhalten und ihren Plänen befragt – und wie diese sich möglicherweise durch Corona verändert haben.
So gab knapp einm Drittel der Befragten (32 %) an, dass sich die Online-Ausgaben durch den Lockdown erhöht haben. Auch anderweitig zeigen die massiven Einschränkungen Wirkung: 38 % wollen auch in Zukunft verstärkt mit Karte und kontaktlos bezahlen – und somit fast 50 % mehr als jene, die lieber bar bezahlen.
Und sogar der anfangs vielzitierte Friseurbesuch rückt in den Hintergrund: 63 % gaben an, dass Ausflüge oder (Kurz-)Urlaube auf Ihrer Prioritätenliste ganz oben stehen.
Kontaktlos oder bar?
Auf die Frage, was nach überstandener Krise die bevorzugte Zahlungsmethode sein würde, antwortete der Großteil (38%) der Befragten, dass Sie auch in Zukunft mit Vorliebe Kartenzahlungen oder kontaktlose Zahlungen nutzen möchten.
Die Aussage, Bargeld und Karten gleichermaßen zu verwenden, landete hingegen mit 34 % nur auf dem zweiten Platz.
Die Sicherheit Ihrer Kunden sowie Ihres Personals steht an erster Stelle. Die Vermeidung von Kontakten trägt entscheidend zum Social Distancing bei. Ein wichtiger Baustein ist die kontaktlose Bezahlung.
Onlineausgaben seit dem Lockdown
Nahezu alle Teilnehmer der Umfrage (94 %) gaben an, online einzukaufen. Das ist kaum überraschend, bedenkt man, dass die Umfrage online durchgeführt wurde.
Dies zeigt jedoch auch, dass Sie auf ein massives Potenzial verzichten, wenn Sie Ihre Produkte noch nicht online verkaufen.
Auf die Frage, wie sich die Online-Ausgaben seit Beginn des Lockdown verändert haben, gaben 32 % der Befragten an, verstärkt online zu kaufen. Über 28 % dieser Gruppe erklärte sogar, dass sich ihre Ausgaben deutlich erhöhten.
Bei der Hälfte der Befragten waren keine Veränderungen zu beobachten. Lediglich 9 % gaben an, dass sie ihre Ausgaben reduzierten.
Konsumverhalten nach Corona
Wir sind außerdem der Frage nachgegangen, für welche Top 3-Dinge die Befragten vorrangig Geld ausgeben würden, sollte die Pandemie in drei Monaten ohne Einschränkungen vorbei sein.
Eine überwältigende Mehrzeit nannte Unternehmungen in jeglicher Form – ob Restaurantbesuch, Tagestour, Kurzurlaub oder längeren Urlaub.
Während sich der Verkauf von Kleidung ins Internet verlagerte, war es vor allem der Friseurbesuch, der bei vielen Befragten eine Rolle spielte. So ist es nicht verwunderlich, dass exakt ein Drittel der Befragten ihr Äußeres nannte: Dies beinhaltet Friseur und Kosmetik, neue Kleidung und Accessoires.
Auf dem geteilten dritten Platz landeten Gesundheit und Wellness (Sport, Fitnesscenter, Zahnarzt oder Optiker) sowie Haus und Garten (Pflanzen, Gartenmöbel, Heimwerkerarbeiten, neue Möbel oder Elektrogeräte) mit je 24 %.
Höchste Priorität genoß jedoch der (Kurz-)Urlaub, den mehr als jeder fünfte (21 %) als Top 1-Aktivität nach Corona nannte.
Raus hier... mit dem Flugzeug!
Na ja, fast: Denn etwas mehr als ein Viertel (26 %) gab an, dass sie in den ersten sechs Monaten nach Aufhebung der Reisebeschränkungen überhaupt keine Art von Urlaub machen wollen.
Auch diejenigen, die einen Kurzurlaub planen, gaben zu 80 % an, innerhalb Deutschlands bleiben zu wollen.
Geht es um einen längeren Urlaub von drei oder mehr Tagen, möchten 60 % der Befragten innerhalb Deutschlands bleiben – doch fast genauso viele (59 %) beabsichtigen, ins Ausland zu reisen.
Einige planen sogar beides. Von denjenigen, außer Landes reisen, planen 56 % eine Flugreise, während 45 % vorhaben, mit dem Auto zu fahren.
Fazit
Fast 40 % der Befragten erklärten, dass sie auch in Zukunft verstärkt Karten- oder kontaktlose Zahlungen nutzen werden. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass die Verbraucher ihre Ausgaben im Internet aufgrund der Einschränkungen durch das Coronavirus erhöht haben. Unternehmer, die Ihren Kunden ein nahtloses Online Shopping-Erlebnis bieten können, sind hier klar im Vorteil und können mit größeren Umsätzen rechnen.
Diese Zahlen bestätigen den Trend der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Demnach tätigten im Jahr 2019 bereits 60 % der Europäer im Alter von 16 bis 74 Jahren mindestens einen Online-Kauf. 2009 gaben lediglich 32 % der Europäer an, in den letzten 12 Monaten online eingekauft zu haben: Fast eine Verdopplung in nur 10 Jahren.
Bedingt durch die aktuellen Einschränkungen rechnet Eric Horgan, Head of Product bei Elavon Europe, für das Jahr 2020 mit einer weiteren Befeuerung des Booms: „So konnten wir in der aktuellen Situation über alle Altersgruppen hinweg ein exponentielles Wachstum bei Online-Einkäufen beobachten. Insbesondere der Markt für Güter des täglichen Bedarfs erlebt einen dramatischen Wandel. Hierdurch wird der eCommerce-Sektor momentan kräftig durcheinandergewirbelt. Denn Unternehmen, die ihr Angebot online anbieten können, haben in der aktuellen Situation einen klaren Vorteil und überflügeln die Anbieter mit reiner Vor-Ort-Präsenz.“
· Die Untersuchung wurde auf i:omnibus, dem Online-Omnibus von Ipsos MORI, durchgeführt
· Es wurden Online-Interviews mit Erwachsenen in Deutschland im Alter von 16-75 Jahren durchgeführt
· Es wurden 1088 Erwachsene befragt, die die Umfrage zwischen dem 26. Mai und dem 27. Mai 2020 abgeschlossen haben
· Die Daten wurden anhand des bekannten Bevölkerungsprofils nach Alter, Geschlecht, Region, Erwerbsstatus und sozialer Stellung gewichtet, um national repräsentativ zu sein und die erwachsene Bevölkerung Deutschlands widerzuspiegeln